Gemeinde Aggsbach Dorf, Pfarre Aggsbach Dorf, Bezirk Melk
Information
Gemeinde Schönbühel - Aggsbach Dorf Gemeinde Weißenkirchen Gemeinde Rossatz - Arnsdorf
Wegbeschreibung
Ausgangspunkt: Aggsbach Dorf B33 beim Donauufer
Tagesziel: Weißenkirchen - Seiber (Seiberer)
Distanz: 18,9 km
Gehzeit: 05:24 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,5 km/h
Höhenunterschied: 560 m im Anstieg, 150 m im Abstieg
Wir starten an der Kreuzung Bundesstraße 33 und der Straße nach St. Pölten, folgen dem Treppelweg, entlang der Donau über Aggstein nach St. Johann im Mauerthale. Die Burgruine Aggstein - hier wird ein Abstecher empfohlen, jedoch zusätzliche 5,2 Kilometer und 270 Meter im Auf - und Abstieg. In St. Johann erscheint der überdachte barocke Johannesbrunnen auf der linken Straßenseite gleich neben der Kirche. Wir wandern dem Donauradweg, um in einen der „Arnsdörfer“ einzukehren. Der halbe Weg ist ja schon geschafft. Nächste kleinen Orte sind Ober- und Unterkienstock, später warten wir in St. Lorenz auf die Autofähre. Die gegenüberliegende Ortschaft Weißenkirchen war stets das Zentrum der Wachau und erfreut sich der ältesten Bauten. Am anderen Ufer angekommen überqueren wir die Wachaustraße und folgen der Rollfährenstraße Richtung Zentrum. Die zweite Abzweigung links in die Seiberstraße und Richtung Westen bis zur Ritzlingbachstraße gehen. Für 600 Meter auf dieser Straße bleiben, um dann rechts in den Weinweg abzubiegen. Jetzt geht es immer bergauf, über 400 Höhenmeter durch Weingärten bis zum Seiber. Mit Freude und einen anständigen Durst erreichen wir nach mehr als 20 Kilometer die Pater Pio Quelle am Seiber Nr. 171. Es gibt eine Übernachtungsmöglichkeit im Ferienhaus Seiber Nr. 172, sollte aber vorher gebucht werden. Unsere Empfehlung: die 5 km wieder zurück nach Weißenkirchen zu gehen, da hier das Auge und der Gaumen aufs Äußerste verwöhnt werden.
Tourdaten
Der Weg am rechten Donauufer entlang Richtung Krems - kommt man um die Ruine Aggstein nicht vorbei. Allein beim Namen Aggs fühlt man sich schon ins Mittelalter zurückversetzt. Es bezeichnet ein Gebiet, das mit der Axt geschlägert worden ist. Ein Großteil der erhaltenen Burg, erbaute bereits nach 1100 der Hochfreien Manegold III. von Aggsbach-Werde. Vom ausgehenden 12. Jahrhundert an, sind bereits die Herren von Aggswald-Gansbach aus der Kuenringersippe als Burgbesitzer anzunehmen. Der Aggsbach wurde bereits 830 als Accusabah genannt (MG DLD, S. 3). [1] Wie die Wasserversorgung auf der Aggstein funktionierte sieht man im Grundriss des Planes von Anst. v. Reiffenstein & Rösch aus Wien. Hier sind der Brunnen und die Zisterne gut sichtbar eingezeichnet.
Schloss Aggstein, Grundriss mit Brunnen und Zisterne, ohne Datum, (DASP - Diözesanarchiv St. Pölten) |
Die Hunde von Kuenring
Mit Azzo von Gobatsburg, aus Sachsen oder dem Rheinland (Trier) stammend, kommt im 11. Jahrhundert der Gründer der Familie Kuenring in das heutige Niederösterreich. Laut Urkunde vom 29. Dezember 1056 erwarb die Familie drei Königshufen im Ort Hezimaneswisa, heute Hetzmannswiesen nahe Kornneuburg, es reihten sich Besitzungen im Waldviertel, Weinviertel und Wachau dazu. Seit 1136 nannten sie sich nach ihrer Stammburg Kühnring bei Eggenburg und Hadmar I., gründete 1137 das Stift Zwettl. Sie waren wesentlich an der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Landes beteiligt.[2] Dürnstein war freies Eigen der Kuenringer, im „Tal Wachau“ waren sie Erbvögte der Klostergüter von Niederaltaich und besaßen die Hochgerichtsbarkeit und Mautrechte, zugleich standen sie in der Dienstbarkeit der österreichischen Herzoge.[3] 1192/93 hielt Hadmar II. von Kuenring den englischen König Richard Löwenherz in Dürnstein gefangen, was im Auftrag von Herzog Leopold V. geschah, da sich dieser angeblich in Akkon mit Richard Löwenherz zerstritten hatte. Dabei soll es zur Entstehung der österreichischen Flagge gekommen sein.[4] Seine Söhne Hadmar III. und Heinrich von Weitra nannten sich selbst die „Hunde von Kuenring“ und das war keine Beleidigung, sondern wurde von ihrer Mutter Euphemia aus dem Haus der Herren von Mistelbach übernommen.[5] „Hund“ war ursprünglich ein ehrenvoller Name für einen Ritter, den die Mutter von Hadmar III. und Heinrich von ihrem Vater „Heinrich der Hund“ übernommen hatte. Erst durch die Erhebung der Kuenringer gegen den Landesfürsten kam dieser Namenszusatz in Verruf und wurde später auch spöttisch für die Enkelkinder von Hadmar II. verwendet, als „Hündchen“.[6]
Entstehungsgeschichte der österreichischen Flagge
Der Historiker Joseph Freiherr von Hormayr beschreibt bereits im Jahre 1823 ganz unverblümt wie es zur Entstehung der österreichischen Flagge kam: „Der Hauptsturm des 24. Juli 1191 gelang. Leopold, mit Richarden des Tages vorderster Held, pflanzte der Erste seinen Banner, auf die hier und da schon gebrochenen Mauern. Sein weißer Wappenrock war ganz von Feindesblute roth, bis auf den Streif, der quer um seine Hüfte das Wehrgehänge bedeckte: des österreichischen weißen Querbalkens im rothen Felde, höchst romantischer Anlass. Im wilden Richard entbrannte nun ungestüme Eifersucht gen den Nebenbuhler seines Ruhmes. Er ließ das österreichische Banner vom ersiegten Wall herunterreißen und durch den Koth schleppen, er eignete alle Beute ausschließend den Seinigen zu, ihnen allein die von der allgemeinen Verwüstung frei gebliebenen Quartiere.“[7]
[1] Rudolf Büttner, In: Burgen und Schlösser Dunkelsteinerwald, S 136 – 138, Wien 1973
[2] Kuenringer - Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Kuenringer, (Zugriff: 26.09.2019)
[3] Wolfgang Häusler, In: Melk und der Dunkelsteinerwald, S 200, Wien-München 1978
[4] Leopold V. (Österreich) - Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_V._(%C3%96sterreich), (Zugriff: 25.09.2019)
[5] Wolfgang Häusler, In: Melk und der Dunkelsteinerwald, S 201, Wien-München 1978
[6] Karl Brunner, In: Die Kuenringer, Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53, S 12 ff, St. Pölten 1980
[7] Josef Freiherr von Hormayr, In: Wien, seine Geschicke und seine Denkwürdigkeiten, S 32, Wien 1823 https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015063801669&view=image&seq=40, (Zugriff: 27.09.2019)
Gemeinde Rossatz - Arnsdorf, Pfarre Mitterarnsdorf, Bezirk Krems-Land
Der Donau auf den Treppelweg flussabwärts folgend, in 5 km Entfernung findet sich die nächste alte Quelle - der Johannesbrunnen. Gleich neben der Filial-Kirche die als Patrozinium den hl. Johannes des Täufers hat, steht ein barocker Brunnen in einer Sandsteinfassung, umringt von vier massiven Pfeilern, auf dem ein schindelbedeckter Glockenhelm ruht. Die Wasserstelle ist mit Holzplanken abgedeckt und in etwa sieben Meter ist die Wasseroberfläche zu erkennen. Der alte Schöpfbrunnen funktioniert nicht mehr und die Wasserentnahme passiert einfach mit einem seitlich angebrachten Wasserhahn. Über dem Winter ist kein Wasser verfügbar, da die Pumpe ausgeschaltet ist.
Sankt Johann im Mauerthale - Johannesbrunnen, © Andreas Krendl 2019 |
Adresse
St. Johann im Mauerthale 2, 3621 St. Johann im Mauerthale
Koordinaten
48°20'13.79"N 15°24'35.70"E
Kirche von St. Johann
1240 wird die Kirche in einer Schenkung von Erzbischof Eberhard von Salzburg dem Stift St. Peter in Salzburg unterstellt. Der jetzige Baubestand stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert. Neben Johannes wurde noch der Volksheilige Albinus und seine Begleiterin Rosalia angebetet. Albin wurde nie kanonisiert. Sein Grab liegt im Inneren der Kirche. Eine Johannesschüssel befindet sich am Rundbogen vor dem Hochaltar.[1] Dabei handelt es sich um einen Teller mit dem abgeschlagenen Haupt des Täufers. Wurde einer Johannesschüssel ein Hut aufgesetzt und anschließend der Hut selbst getragen, half es gegen Kopfweh. Oder dieser wurde ins Wasser geworfen, um Ertrunkene zu finden.[2] Ambros Heller schreibt in „Sagen aus der Donaugegend von Niederösterreich“ folgendes zur Entstehung der Kirche: „Unweit der Backstallenwand, bei dem heutigen roten Kreuz, soll vor Zeiten eine Einsiedelei gestanden haben, in welcher Albin und Rosalia, beide verlobt, ein so unschuldiges und gottseliges Leben führten, dass sie im Rufe der Heiligkeit starben. Sie hatten sich gegenseitig versprochen, dass der Überlebende am Grabe des anderen wachen sollte. Rosalia starb zuerst und den Albin traf das Los der Wache an ihrem Grabe, welches sie, wie allgemein geglaubt wird, im Inneren der Kirche zu St. Johann erhielt. Mitten im Schiffe derselben stand nämlich bis zum Jahre 1862 ein kunstloses gemauertes Grabmal, einem „Sarge oder einer Tumba ähnlich, mit der Statue des Pilgers, welcher bei demselben Wache hält. Bei dem Grabe befand sich auch eine Vertiefung mit einem Löffel oder Schaufelchen, womit Erde herausgefasst wurde, welche weithin als Heilmittel gegen Fraisen und Halsschmerzen bei Kindern gebraucht wurde.“, berichtet Ambros Heller.[3]
Die Teufelsmauer
Die Sage erzählt, dass der Teufel einst die Donau aufstauen wollte um so die frommen Bewohner zu ersäufen. Dazu habe er aber nur eine Nacht Zeit. Doch der Wetterhahn der Kirche St. Johann hatte noch rechtzeitig gekräht und dadurch den Tag eingeleitet. Voll Zorn habe der Teufel auf den Hahn geschossen. Noch heute ist der Hahn mit dem Pfeil und der Rest der riesenhaften Felsmauer zwischen Schwallenbach und Spitz zu sehen. [4]
Weiter geht es auf dem Treppelweg auf die „Arnsdörfer“ zu. Den Namen haben Ober-, Hof-, Mitter- und Bacharnsdorf vom Salzburger Erzbischof Arn, der um 800 lebte. Die Salzburger Hofmark wurde 860 als Uuachauua bezeichnet, was heute den wohl bekannteren Namen Wachau entspricht.[5] Beim Ablegen eines Floßes bei Hinterhaus - Spitz, ist durch die Strömung bedingt Mitterarnsdorf der Landepunkt. Umgekehrt wird beim Ablegen von Oberarnsdorf Spitz erreicht. Brücken gab es erst im 15. Jahrhundert.
[1] Siegrid Hirsch, Wolf Ruzicka , In: Heilige Quellen in Niederösterreich und Burgenland, S 154, Linz 2002
Filialkirche St. Johannes der Täufer, http://www.kirchen-am-fluss.at/st-johann-filialkirche, (Zugriff: 17.08.2019)
[2] Georg Geml - Diplomarbeit, Frühe Johannesschüsseln, S 3-4, http://othes.univie.ac.at/6416/1/2009-08-26_9026728.pdf, (Zugriff: 17.08.2019)
[3] Ambros Heller, In: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich Jahrgang 9, S 207, Wien 1875
[4] Ambros Heller, In: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich Jahrgang 9, S 204 ff, Wien 1875
[5] Herbert Mitscha-Märheim, In: Unsere Heimat Verein für Landeskunde von Niederösterreich Jahrgang 47, S 26, Wien 1976
Das Zentrum der Wachau war vor langer Zeit, Weißenkirchen und wurde 830 erstmals als „Wachova“ bezeichnet. In einer Urkunde von 1258 des Albero von Kuenring wird dieser Ort „Liechtenchyrchen“ genannt. Das Kloster Niederaltaich hatte bereits im Jahre 830 Weingärten in Weißenkirchen und Wösendorf. Seit 1348 gibt es hier einen Pfarrer mit täglichen Messen und wird bereits 1415 als Pfarre genannt. Seit1459 hat Weißenkirchen bereits das Marktrecht.[1]
Seiber - Pater Pio Quelle
Genauer gesagt ist es ein Brunnen, der aus 44 Meter Tiefe sehr lebendiges Wasser liefert. Geburtshelfer waren Brunnenbauer, die unter Anleitung von Frau Hedwig Neubacher am 23. Mai 2000 um 10.40 Uhr diese Quelle zugänglich machen. Der Höhenzug, auf dem sich die Quelle befindet, ist ein Mutter-Gottes-Gebiet, beginnend bei der Johanneskapelle (Maria am Berg) , über dem Seiber (Pater Pio Quelle) zu den Wallfahrsorten Maria Laach und Maria Taferl. Das Wasser soll nach 4 Wochen noch die gleiche Lichtqualität und Reinheit besitzen, als zum Zeitpunkt der Abfüllung, und kommt den vielen Aussagen nach, nahe an die von Lourdes heran. „Pater Pio war bei der Einweihung des Platzes feinstofflich, aber sichtbar anwesend“, ist im Quellenbuch von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka zu lesen.[2] Auch für dieses Wasser gibt es eine chemisch bakterielle Mindestuntersuchung durch ein Kremser Labor und alle Parameter sind im Grenzbereich. Es wurden aber auch einige Analysen in Richtung Biophotonik, Biosensorik und Radiästhesie gemacht. Die Ergebnisse sind durchaus bemerkenswert. So übermittelt DDr. Michael Rumpold in einem persönlichen Brief an Fr. Neubacher: „Es handelt sich meiner Erfahrung nach um ein energetisch äußerst hochwertiges, basisches, rechtsdrehendes und heilkräftiges Wasser … “. [3]
Seiber - Pater Pio Quelle, Bohrung am 23.05.2000 durch Frau Hedwig Neubacher, © Andreas Krendl 2019 |
Adresse
Am Seiber 171, 3610 Weißenkirchen/Wachau
Koordinaten
48°24'39.00"N 15°26'0.95"E
Auch sehr interessant sind noch die 47 Energiepunkte, die für spezielle körperliche oder seelische Bereiche ausgleichend wirken. Weiterführende Informationen bietet die Homepage vom Verein „Gesellschaft zur Erforschung und Förderung von Heilwesen für Leib-Seele-Geist“.[4] Diese sind genauso wie der Brunnen frei zugänglich und ein respektvoller Umgang mit diesem äußerst schönen Platz wird vorausgesetzt. Die Wasserentnahme kann, außer im Winter, in Haushaltsmengen erfolgen und der Verein bedankt sich für Spenden, die zur Erhaltung der Förderanlage und des Platzes verwendet werden.
Wie bereits oben erwähnt, führt dieser Höhenzug vermehrt Wasser, sodass durch Radiästheten bereits 1994 in Maria Laach ebenfalls ein artesischer Brunnen in 47 m gemutet wurde. An der Wasseraustrittstelle können hier noch 1 - 2 bar Druck gemessen werden. Durch die lange Lagerung, mehr als 50 Jahre, zeichnet sich das Wasser mit besonderer Klar- und Reinheit aus. Es wirkt auf uns Menschen sehr energieladend und gesundheitsfördernd. Dieser Brunnen ist zugleich die erste Station eines Kraftweges mit elf Energieplätzen, wobei die Wallfahrtskirche mit dem Bildnis der Maria mit den sechs Fingern, das Ziel ist.[5]
[1] Franz Eppel, In: Die Wachau, S 223, Salzburg 1964
[2] Siegrid Hirsch, Wolf Ruzicka, In: Heilige Quellen Niederösterreich und Burgenland, S 182, Linz 2002
[3] Fotokopien von Analyseergebnisse verschiedener Labore und Ärzte, übermittelt von Fr. Ingrid Pestal, Verein „Gesellschaft zur Erforschung und Förderung von Heilwesen für Leib-Seele-Geist“, Weißenkirchen 2003-2004
[4] Seminarhaus Seiber, https://seminarhaus-seiber.net, (Zugriff: 15.10.2019)
[5] Maria Laach am Jauerling – Kraftweg, https://www.marialaach.at/Kraftweg_2, (Zugriff: 01.10.2019)