Montag, 28 September 2020 13:20

5. Tag von Senftenberg nach Krems über Lengenfeld

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Gemeinde Senftenberg, Pfarre Senftenberg, Bezirk Krems-Land

Information

Gemeinde Senftenberg  Gemeinde Lengenfeld  Stadt Krems 

Wegbeschreibung

Ausgangspunkt: Gemeindeamt Neuer Markt 1, 3541 Senftenberg
Tagesziel: Krems
Distanz: 17,4 km
Gehzeit: 04:42 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,7 km/h
Höhenunterschied: 200 m im Anstieg, 250 m im Abstieg

Vom Neuer Markt folgen wir der Straße Richtung Krems. Nach etwa 500 Meter geht es steil links des Wegs zur Burgruine Senftenberg. Direkt von der Ruine weg führt Richtung Norden der Weg nach Droß über Priel. Nach Priel halten wir uns links und gehen auf der Schloßstraße folgend beim Schloss Droß vorbei bis zum Kirchenplatz. Danach bis zum Kirchweg rechts bis zur Droßerstraße rechts abbiegen. Die nächste gleich links nach Lengenfeld. Im Ort angekommen, die erste Abzweigung rechts nehmen und am Bründlweg links haltend, erreicht man nach ca. 500 Meter die Quelle bei der Bründlkapelle. Dieser schöne Platz lädt uns zu einer Rast ein. Weiters südöstlich nach Stratzing, die Kremser Bundesstraße bleibt immer auf unserer rechten Seite. An der Kreuzung Lengenfelderstraße, rechts Richtung Zentrum bis zur Unteren Hauptstraße, dieser links folgend, bis zur Abzweigung Alte Straße. Dieser folgen wir Richtung Gneixendorf, dann auf die Limbergstraße und links abbiegen - bis zum Zentrum Gneixendorf. Jetzt haben wir für diesen Tag mehr als die Hälfte des Weges geschafft und können uns eine Rast gönnen. Bei der Kreuzung Gneixendorfer Hauptstraße gehen wir geradeaus und folgen der Feldgasse bis wir zur Unterführung der Kremser Bundesstraße, um diese zu unterqueren. Am Ende des Tunnels angekommen, folgen wir dem Koblweg rechts in die Weingärten hinein. Nun folgt ein sehr schöner Hohlweg bis zur Kreuzung In der Leithen. Hier Richtung Westen scharf links abbiegen, am Wegweiser Marthal Bründl rechts abbiegen und rechts halten. Nach ca. 200 Metern steht man vor schönen Bründl. Den gleichen Weg zurück - um am Weg In der Leiten rechts, Richtung Krems Zentrum abzubiegen. Dieser Weg unterschreitet noch einmal die Kremser Bundesstraße und geht in die Sigleitenstraße über. Die Sigleithenstraße führt am städtischen Friedhof vorbei und ist eine Parallelstraße zur Wiener- Wachau- und Ringstraße mit Ziel Krems Zentrum, wo unser 5. Tag erfolgreich beendet ist. Mit etwa 18 Kilometer und keine 5 Stunden Wanderung, bleibt für Krems genügend Zeit für Kulinarik und Sightseeing.

Tour

Sonntag, 27 September 2020 14:39

Lengenfeld - Quelle bei der Bründlkapelle

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Seit Jahrhunderten steht hier eine Marienstatue, an der eine Kapelle angebaut wurde. Neben dieser Kapelle gibt es noch eine starke Quelle, der man Heilwirkungen zuschrieb - außerdem soll es bei dem Bründl mehrere Gebetserhörungen gegeben haben. Pilgerscharen aus nah und fern kamen zu diesem Platz, um zu beten und ihre Andachten zu verrichten.[1] Die Entstehungsgeschichte der Bründlkapelle ist dem Pfarrgedenkbuch von Lengenfeld 1712 zu entnehmen. Der Pfarrer von Lengenfeld musste nach Droß um einen Sterbenden das letzte Sakrament zu spenden. Das herbstliche Wetter war mehr als nur unfreundlich, schier orkanartiger Wind blies und wehte den Mantel des Pfarrers auf, wodurch er die Hostie verlor. Es war ihm unmöglich noch spät abends das heilige Brot wiederzufinden. Bereits bei Morgendämmerung des nächsten Tages begab sich der greise Pfarrer auf die Suche der Hostie. Und wirklich konnte er diese finden. An der Fundstelle ließ der Pfarrer die kleine Bründlkapelle erbauen. Den Namen hat die Kapelle von der Quelle, die hier aus einem Rohr heraussprudelt. Noch um das Jahr 1712 führte dieser Pfarrer eine Prozession mit einem Kelch gefüllt mit dem heiligsten Gut zu dieser Kapelle, wo auch eine schöne steinerne Statue der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ zur Ausstellung gelangte.[2] Erst 1980 - 1985 wurde hier eine gemauerte Kapelle errichtet, nach den Plänen des damaligen Seelsorgers von Lengenfeld Erich Holtzer. Durch Überalterung und ständiger Durchnässung des Untergrundes war die freistehende Madonna Statue aus dem 18. Jahrhundert dem Untergang geweiht. Ihrer nahm sich der Bildhauer und Restaurator Erich Pummer aus Rossatz und Christian Gurtner dankenderweise an.[3]

 
Lengenfeld - Quelle bei der Bründlkapelle, © Andreas Krendl 2019

 

Adresse

Brundlweg, 3552 Lengenfeld

Koordinaten

48°28'11.78"N 15°35'1.17"E

[1] Kremser Zeitung - Renovierung der Bründlkapelle, In: Das Waldviertel Heft 7/9, S 194, Waldviertler Heimatbund Krems 1978

[2] Pfarrgedenkbuch von Lengenfeld (1712), Die Bründlkapelle zu Droß, http://www.familie-wimmer.com/allpro/ap01/ap01h02/h02t4.html, (Zugriff: 26.10.2019)

[3] Bründlkapelle, http://marterl.at/index.php?id=23&no_cache=1&oid=7680#.XbQqLegzYuU, (Zugriff: 26.10.2019)

Freitag, 25 September 2020 14:44

Krems - Marthal Bründl

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Eine Anschlagtafel beim Materl informiert bestens über das Bründl: „Weingärten mit den heute geläufigen Riedennamen werden für Krems bereits um 1180, so der Weinzierlberg oder die Frechau, genannt. Die älteste Bezeichnung finden wir mit Mortol (Marthal) überliefert, denn dieser Flurname scheint bereits um 1150 auf. Mit dem Marthal wird auch das später so genannte Pestbründl in Verbindung gebracht, und auf eine besondere Bedeutung dieses Ortes weist auch ein Flurdenkmal, ein steinernes Marterl, eine Gedenksäule, hin. Es wären solche Menschenmassen dorthin geströmt, dass die Einnahmen, wohl aus dem Verkauf des Wassers, beträchtlich gewesen wären. Deshalb wäre es auch zu einem Streit zwischen dem Passauer Bischof und dem österreichischen Landherrn, damals Kaiser Maximilian gekommen, wem diese Erträgnisse zustünden.“ [1] Im 18. Jahrhundert analysierte der Leibarzt der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, Professor Heinrich Johann von Crantz das Wasser vieler Brunnen und Quellen in ganz Österreich. Darunter auch das Marthal Bründl mit folgender Analyse: „In der Melkerchronik wird der Nachkommenschaft zum Andenken ein Brunn angerühmet, der von einem Weinbauer zwischen den Krembser Weinbergen entdeckt worden. Dieses Wasser soll wider die grausame, im Jahre 1495, die ganze Krembsergegend verwüstende Pest sehr gedienet haben, und als das einzige kostbareste Bewahrungsmittel dazumal theuer verkaufet worden seyn. Ich habe also diesen, nach dem Berichte der Vorfahrer, und der gemeinen Sage der Bürger und Weinhauer so wunderbaren etwas mehr als drey Viertel Stunden von Krems entlegenen, und an dem sogenannten Orte Mistelthal hervorquellenden Brunn der Prüfung unterwerfen wollen, damit doch endlich seine Natur klärer an Tag käme. Der Brunnbehälter ist so von Steinen erbauet, dass das überflüßige Wasser leicht abfließen kann. Die Quelle dieses Wassers selbst soll, wie der Ruf ist, in der größten Kälte nicht frieren; es fließt über eine Laimige Erde, und giebt auch dem Boden des Behälters eine solchen laimigen Satz von sich; es hat gar keinen Mineralgeschmack, allen Weinhauern dient es zum Trank.
Grundtheile: In drey Pfunden dieses Wassers sind
1. An Kalkerde, und an Selenitsatz fünf Gran
2. Selenitischerdigtes Wundersalz vier Gran
Gebrauch: Man nimmt es ja zum allgemeinen Trank. Ist es denn also ein Bewahrmittel wider der Pest? Zu anderen Gebrauch nimmt mans nicht. Die Versuche geschahen im Herbstmonate 1771.“[2] Dass diese Quelle überhaupt noch zugänglich und intakt ist, ist unter Leitung von Leopold Doppler aus Imbach und den Herren Alois Berger, Wolfgang Aigner, Hannes Kitzler sen. , Hannes Kitzler jun. und Josef Stöckl zu verdanken, die das Marthal Bründl im Frühjahr 2007 wiederhergestellt haben.[3]

 
Marthal Bründl In der Leithen, Revitalisierung 2007, © Andreas Krendl 2019

 

Adresse

In der Leithen 75, 3500 Krems an der Donau

Koordinaten

48°25'36.54"N 15°37'44.42"E

[1] Ernst Englisch, Anschlagtafel beim Marthal Bründl, Krems 2019

[2] Prof. Heinrich Johann von Crantz, In:Gesundbrunnen der österreichischen Monarchie, S 41, Wien 1777

[3] Zeitungsartikel NÖN/Kremser Zeitung, In: Das Waldviertel Jahrgang 56, S 47, Waldviertler Heimatbund Horn 2007

Donnerstag, 24 September 2020 14:46

Kapuzinerkloster Und - Maria Bründl

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Das ehemalige Kapuzinerkloster liegt im Stadtteil Und zwischen Krems und Stein. „Und“ kommt von der mittelalterlichen Bezeichnung „ad undas“ - an den Donauwellen. Für die Gegenreformation wurden die Kapuziner nach Krems geholt.[1] Diese bekamen 1614 vom Salzburger Erzbischof diese Liegenschaft geschenkt und begannen mit dem Bau (nach den Plänen von Mathias Piazolli). Ab 1638 gab es die ersten Gebetserhörungen und Wunderheilungen und das Kloster UND wurde zu einem beliebten Marienwallfahrtsort. Besondere Gnade erfuhr man durch die Marienfigur und dem dort fließenden Heilwasser.[2]
Von diesen „Mirakeln“ berichtet das Buch „Stäht-fliessendes Gnaden-Bründl: das ist: Wunder und Gnaden, so bey unser lieben Frawen Bründl zwischen Stein und Crembs bey den PP. Capucinern an der Donaw“, das von 1638 bis 1666 alle Wunderheilungen auflistet. Zu Beginn dieses Buches welches in der Niederösterreichischen Landesbibliothek einzusehen ist, steht folgendes geschrieben: „So seind zwar dise drey auffeinander folgende Mirucaul der Ordnung nach nicht die ersten / doch weil sie die fürnembsten / und durch ein offentliches Examen oder Verhör approbirt worden / hat man solche gleich Anfangs alhero setzen wollen.[3] 

 
Johann Michael Frey (1750-1820) nach einem Bild Anton Christoph Gignoux (1720-1795)
Von Stich: Johann Michael FREY (1750-1820) nach einem Bild Anton Christoph Gignoux (1720-1795) -
Eigenes Werk / Scann, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14531969

 

Wie das „Kremser Wochenblatt“ 1856 berichtet, hatte dieses Bründl regen Zulauf, „Nicht bloß aus der Umgegend von Krems, Stein und Mautern, nein, aus allen Ortschaften Niederösterreichs strömten die Preßhaften zu diesem Marianischen Bründl. Auch in Oberösterreich, Mähren, Kärnthen, Italien gab es welche, die von den Wundern des Crembserischen Bründls hörten. (…) Von diesem Gnadenwässerlein trank der ermüdete Pilgrim in heißer Wüste, wenn er von Räubern überfallen halbtot liegen bleibt, um den Tod entgegen zu gehen, und siehe! ihm ward geholfen.“ [4]

Über die Belagerung der Bayern von Krems im Jahre 1741 schreibt Dr. Heinz Rauscher: „Am 23. September schon waren alle Bürger und Inleute zur Besprechung der nötigen Maßnahmen ins Rathaus gerufen worden. Man beschloß, eine Prozession zum Bründl bei den Kapuzinern zu machen und die Gnadenmutter um ihre Fürbitte für einen baldigen Frieden zu bitten, wozu sich alle Bürger und Inleute einfinden sollten.“ [5] Leider ließ das Ende des Erbfolgekrieges noch bis 1748 auf sich warten.
Insgesamt wurden von 1638 bis 1773 mehr als 500 dokumentierte Heilungen in Buchform gefasst.[6] Heute ist dieser Brunnen noch vorhanden, aber alles magisch-heilende verschwunden.

Auf eine 400-jährige Geschichte blickt das Kloster UND zurück und kann heute als Event-Location besucht, für Familienfeiern gemietet, sowie für Großevent max. 300 Personen oder Seminare gebucht werden. Nicht umsonst hat der Gründer und Unternehmer Christian Guzy den Niederösterreichischen Tourismus Preis 2017 gewonnen, da er es versteht Modernes mit den ehrwürdigen Gemäuern des ehemaligen Klosters zu verbinden.[7]

 
Kapuziner Kloster UND, Verzeichnis der Wunder vom Mariabründl 1638 - 1666,
gedruckt vom Verlag Georg Höller 1667, Niederösterreichische Landesbibliothek

 

Adresse

Kloster UND, Undstraße 6, 3504 Krems/Stein

Koordinaten

48°24'23.94"N 15°35'26.51"E

 

[1] Kapuzinerkloster Und - Kirchen am Fluss, http://www.kirchen-am-fluss.at/stein-kapuzinerkloster, (Zugriff: 01.10.2019)

[2] Kloster Und - Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Und, (Zugriff: 05.10.2019)

[3] Verlag Georg Höller, In: Stäht-fliessendes Gnaden-Bründl, Niederösterreichisches Landesbibliothek, S 1 ff, Passau 1667

[4] Das Gnadenbründl, Kremser Wochenblatt (2.8.1856), S 2, Anno/Österreichische Nationalbibliothek, http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=kwz&datum=18560802&seite=2&zoom=33&query=%22gnaden%22%2B%22-%22%2B%22br%C3%BCndl%22&ref=anno-search, (Zugriff: 26.10.2019)

[5] Dr. Heinrich Rauscher - Stein an der Donau im Kriegsjahr 1741, In: Das Waldviertel Heft 10, S 218, Waldviertler Heimatbund Krems 1953

[6] Roswitha Englisch – Dissertation, In: Die Mirakelbücher der Wallfahrtsstätte Maria-Bründl bei den Kremser Kapuziner (Kloster UND), Niederösterreichische Landesbibliothek

[7] Kloster UND, https://www.klosterund.at/, (Zugriff: 26.10.2019)

Donnerstag, 17 September 2020 13:31

Burgruine Senftenberg

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Geschichte zur Burgruine Senftenberg

Vor der ersten Jahrtausendwende diente die Wehranlage als Zufluchts- und Verteidigungsstätte der ersten Siedler. Die gemauerte Höhenburg wurde von den Hochfreien von Lengenbach im 11. Jahrhundert errichtet.[1] Am 24.04.1197 erstmals urkundliche Erwähnung als Rudegerus de Senftenberc. Herzog Friedrich I. der Katholische von Österreich († 1198) bestätigt dem Kloster Wilhering die Mautfreiheit und überlässt dem Kloster den Bezug des Landesfürstlichen Marchfutters auf eine seiner Besitzungen.[2] Das Marchfutter ist eine Abgabe der Untertanen an die Markgrafen und Landesfürsten meist in Form von Hafer. Ursprünglich zur Versorgung der Pferde bei Kriegseinsätze. Entstanden im 10. Jahrhundert im bajuwarischen Stammgebiet der Mark Österreich.[3] Durch Heirat gelangte die Herrschaft an den Kuenringer Wichard I. von Zebing (Zöbing) . 1233 folgt die erste urkundliche Erwähnung eines Schlosses zu Senftenberg das Karl von Gutrat (einst ein Salzburger Adeliger) besitzt. Als nächster Besitzer scheinen die Herren von Wallsee auf. Im Streit um die Vormundschaft über Herzog Albrecht V. von Habsburg wurde Reinprecht von Wallsse zum Gegner von Herzog Leopold IV. Im Zuge der damit verbundenen Kämpfe kam es 1408 zur Eroberung und geringen Zerstörung der Burg. 1483 heiratete Barbara, die Tochter des letzten Wallseers, Sigismund Graf von Schaunberg und Eferding und brachte Senftenberg in die Ehe mit. Die Betreuung der Burg erfolgte durch Pfleger. Um 1520 berichtet die Chronik der Stadt Krems über den Aufenthalt der gefürchteten Heckenreiter (Straßenräuber) in der Burg, 1529 dient sie als Zuflucht vor den Türken. Bis 1559 blieb Senftenberg bei den Schaunberger, danach folgten die Freiherren Hoffmann von Grünbichel (Kilb), die aufgrund ihres evangelischen Glaubens die Veste 1625 an Fürst Johann Ulrich zu Eggenberg verlieren.[4] Georg Caspar Freiherr von Neuhaus (*1553 - †1631), besaß die Güter, Hartenstein, Hohenegg, Hohenstein, Senftenberg, Arbesbach, Dittersberg und Oedental. Seit 1573 war er kaiserlicher Truchsess, mit 27 Jahren Botschafter von Konstantinopel und ab 1586 wieder im Hofdienst und 1617 kaiserlicher Hofrat.[5] Ein Truchsess war ein Hofamt in der mittelalterlichen Hofgesellschaft für den obersten Aufseher über die fürstliche Tafel. Der Ausdruck stammt von althochdeutsch truhtsazo ab.[6] 1645 wurde die Burg Senftenberg durch den schwedischen General Torstenson durch Brandlegung vollkommen zerstört und nicht mehr aufgebaut. 1717 verlieh Kaiser Karl VI. die Herrschaft dem Grafen Gundaker von Starhemberg. Seine Nachkommen sind heute noch Besitzer der Burg.[7]

 
Burgruine Senftenberg Sandsteinfassung Zisterne, © Andreas Krendl 2019

 

Adresse

Kirchenberg 12, 3541 Senftenberg

Koordinaten

48°26'51.5"N 15°33'51.3"E

Sandsteinfassung Zisterne

Die Funktionsweise dieser mittelalterliche Filterzisterne wurde erst im Jahre 1991 entdeckt und gilt als eine archäologische Sensation. Von dieser Zisterne konnten die Burgbewohner mit Trinkwasser versorgt werden. Ein Brunnen war wegen des harten Urgesteins nicht möglich. Der zehn Meter tiefe gemauerte Schöpfschacht und die Außenwand wurden zur gleichen Zeit errichtet. Die restaurierte Sandsteinfassung stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Filterzisterne selbst ist aber viel älter.

 
Darstellung Filterzisterne auf der Burgruine Senftenberg entdeckt im Jahre 1991
Text und Foto mit freundlicher Genehmigung des Vereins zur Erhaltung der Burgruine Senftenberg, https://www.burgruinesenftenberg.at/

 

[1] Burgruine Senftenberg, https://www.burgruinesenftenberg.at/index.php/at/geschichte, (Zugriff: 08.10.2019)

[2] Monasterium - Urkunden (827-1854) Signatur: 1197 IV 24, https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAW/Urkunden/1197_IV_24/charter?q=Senftenberc, (Zugriff: 08.10.2019)

[3] E. Knebel, In: Zur Rechts- und Verfassungsgeschichte des alten Niederösterreichs, Jahrbuch 1939-43, S 15 ff, Verein für Landeskunde von Niederösterreich

[4] Burgruine Senftenberg, https://www.burgruinesenftenberg.at/index.php/at/geschichte, (Zugriff: 08.10.2019)

[5] Hubert Schützner, In: Dunkelsteiner Heimatbuch - Geschichte der Pfarrgemeinde Hafnerbach, S 173, Kulturvereinigung „D‘ Dunkelsteiner“, Hafnerbach 1948

[6] Truchsess (Hofamt) - Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Truchsess_(Hofamt), (Zugriff: 08.10.2019)

[7] Burgruine Senftenberg, https://www.burgruinesenftenberg.at/index.php/at/geschichte, (Zugriff: 08.10.2019)