8. Tag von St. Pölten Hbf nach Wimpassing an der Pielach über Mannersdorf
geschrieben von adminLandeshauptstadt St. Pölten, Pfarre St. Pölten, Bezirk St. Pölten
Information
Wegbeschreibung
Ausgangspunkt: St. Pölten Hauptbahnhof
Tagesziel: Bahnhof Groß Sierning - Wimpassing Doktor-Möser-Platz 2
Distanz: 24,7 km
Gehzeit: 6:30 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,8 km/h
Höhenunterschied: 110 m im Anstieg, 140 m im Abstieg
Start: Hauptbahnhof St. Pölten über Julius-Raab-Ring, Richtung Südwesten - zum Völklplatz, hier den Schießstattring überqueren, in die Andreas-Hofer-Straße - Richtung Kaiserwald. Unter der Bahntrasse durch, links auf der Vacanopromenade nach Süden bis zur Linzer Straße, der man kurz folgt - die Straßenseite wechseln, um in die Gutenbergstraße abzubiegen. Dieser Straße folgt man bis Hafing, links Richtung Westen - nach Salau, hier über Loipersdorf verläuft der Weg. In Salau: am Schloss vorbei - links über die Pielachbrücke - gleich rechts auf dem Feldweg Richtung Poppendorf. Im Ort rechts halten - am Ortsende: links abbiegen Richtung Nenndorf. Hier gibt es nur mehr Felder, bis wir in Eigendorf die Autobahn unterwandern und die Sierning übersetzen. Als Orientierung befindet sich das Windrad am Kühberg vor uns, im Süden davon: unser nächstes Ziel, der Mannersdorfer Teich. Hier gibt es auch eine Gaststätte und nach 16 Kilometer kann einer Labung nichts abgesprochen werden. Beim Gasthaus Groissmayr startet und endet auch der „1. Mostviertler Energieweg“. In Richtung Seeben geht es weiter, bis zur Kapelle rechts, nach Groß Sierning. Vor der Westbahn erblickt man schon von weiten die Bründlkapelle, die unsere nächste Station ist. Hier ist ein schöner Platz zum Rasten. Wer mit dem Zug angereist ist, hat es geschafft, denn der Bahnhof ist keine 200 Meter weiter. Wir folgen rechts dem Feldweg, zur Sierning, dort unterqueren wir die Westbahn. An der folgenden Brücke wechseln wir auf das rechte Ufer, gehen links auf die Pottschollacherstraße. Vor der Sierning rechts, auf den Sierningweg, die Bundesstraße überqueren, immer dem Fluss entlang, bis zur Mündung der Sierning in die Pielach bei Eibelsau. Ab hier: rechts durch die Aulandschaft, bis zur Pielachbrücke in der Mühlau. Jetzt sind es nur mehr 500 Meter, zum Wasserhaus in Wimpassing an der Pielach - Viola.
Tour
Dieser Brunnen wurde 1772 ebenfalls von Professor Crantz untersucht und gibt einen Stadtteil von St. Pölten seinen Namen: „Kupferbrunn“, zwischen der Karlstettner Straße und Prater Straße. „Unweit der Stadt ist ein Brunn, der, wie sie glauben, Kupfer bey sich führt; er ist sehr klar, und läßt am Grunde eine rothe Ockererde von sich, die alles überzieht, und einen geringen Kupfergeschmack und Geruch hat; den Zärtlichen macht es Stuhlgang, einigen Erbrechen; aber die starken Eingeweide der Bauern erregt es gar nicht, obschon sie selbes zum Durst löschen tapfer hineinsaufen“, so beschreibt Professor Crantz dieses Wasser.[1]
Wasseranalyse Kupferbrunn/St. Pölten durch Professor Heinrich Johann von Crantz 1772, aus dem Buch Gesundbrunnen der österreichischen Monarchie (Wien 1777) |
[1] Prof. Heinrich Johann von Crantz, In:Gesundbrunnen der österreichischen Monarchie, S 40, Wien 1777
Bevor die Wasserversorgung der Stadt St. Pölten, über Filterrohrbrunnen, aus dem Brunnenfeld 1926, bewerkstelligt wurde, dachte man an eine Hochquellenwasserleitung! Man beabsichtigt aus dem 40 km entfernten Hallbachtal, bei Kleinzell nahe Hainfeld Wasser zuzuführen. 1910 / 1911 kam es zum Ankauf von Quellen in diesem Gebiet. Der 1. Weltkrieg und die ungünstige wirtschaftliche Lage vereitelten dieses Vorhaben. Auch zu einem Anschluss an die 2. Wiener Hochquellenwasserleitung, nahe Wilhelmsburg wurde nichts, da zu wenig Wasser und der geforderte Preis, von 50 Groschen pro Kubikmeter Wasser zu hoch war.[1] Das Erholungsgebiet Brunnenfeld, liegt zwischen der B20 und dem Völtendorfer Berg, im sogenannten Steinfeld und ist seit 1925 Brunnenschutzgebiet. Außerdem ein Refugium für Pflanzenraritäten, Vögel und gut zwanzig verschiedenen Heuschreckenarten.[2] Der öffentliche Park kann jederzeit für einen Spaziergang genutzt werden.
Adresse
In der Nähe Einkaufszentrum Süd, Mariazellerstraße 254, 3100 St. Pölten
Koordinaten
48° 9'54.32"N 15°36'43.09"E
[2] Brunnenfeld Süd - das Orchideenland, Stadt St. Pölten, http://www.st-poelten.gv.at/Content.Node/freizeit-kultur/freizeit/brunnenfeld_sued.php, (Zugriff: 01.11.2019)
Bevor dieser einzigartige Teich, mit über 5600 m² entstand, befanden sich hier saure Wiesen, die nur zur Heuernte geeignet waren, dass sich aber auch nicht als leicht gestaltete. Das Heu musste „ausgetragen“ werden, welches nur manuell möglich war, denn mit dem Gewicht eines Traktors, auf dem sumpfigen Untergrund: unmöglich! Nach der Vorstellung des Karosseriefachmannes Herbert Haiderer aus Mannersdorf, sollte hier ursprünglich ein Löschteich entstehen, am tiefsten Punkt der Senke. Jedoch fand dieses Projekt, nicht die Zustimmung seiner Nachbarn und der Behörden. Doch wer Herbert kennt, weiß: hat er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, wird er es wieder versuchen. Diesmal weiter rechts zur Straßen Richtung Loosdorf. Inzwischen hat Herbert, die ganzen feuchten Wiesen, mit den Nachbarn eingetauscht und einer weiteren Grabung stand nichts im Wege. Die oberste Schicht, ist einen halben bis einen Meter dick und besteht aus feinstem Sand den „Pielacher Tegel“. Darunter ist Moorerde, die dann zwei Jahre, mittels einer Pumpe entwässert wurde. Inzwischen wurde das Projekt ordnungsgemäß bei der St. Pöltner Bezirkshauptmannschaft eingereicht. Im Winter 2017, dann mit den massiven Grabungsarbeiten begonnen. Es dauerte Wochen, bis der Teich die jetzige Form annahm und mit Wasser befüllt wurde. Aber er funktioniert - bis heute! Es sprudelt so viel Wasser, dass das Gewässer nicht mit Algen übersät ist, oder das Wasser durch Sauerstoffmangel bricht. Der „Pielacher Tegel“ ist eine grünliche Heilerde und könnte dem Besitzer sehr viel Geld einbringen. Herbert Haiderer aber entschied sich für die Natur und schuf mit diesem Feuchtraum - Biotop eine Artenvielfalt, die erstaunlich ist! Im Frühling dieses Jahres wurden Holzpiloten für einen Zaun eingeschlagen, dabei wurde eine weitere Quelle angestochen. Diese Quelle wird einen Namen tragen - da leider, gerade zu diesem Zeitpunkt, sein lieber Freund und geistiger Mentor Pater Severin im 80. Lebensjahr verstorben ist, wird wohl diese Quelle Pater Severin gewidmet werden. Später wächst hier auch noch eigenständig eine Weide, die Pater Severin im „Keltischen Baumkreis“ zugeordnet ist. Sein Leitspruch hat uns alle geprägt,
„MACHEN - ZEIGEN“. Diese einfachen zwei Zeitwörter sind im Fußboden der Werkstatt von Herbert Haiderer seit 1999 verewigt.
Mannersdorfer Teich Neuerrichtung 2017, © Andreas Krendl 2019 |
Adresse
Mannersdorf 7, 3384 Groß Sierning
Koordinaten
48° 9'55.84"N 15°27'31.00"E
Leitspruch von Pater Severin Carl Wohlmuth, „Machen Zeigen“, im Fußboden der Werkstatt Mannersdorf 7 von Sonja und Herbert Haiderer verewigt 1999 (Foto Collage © Andreas Krendl 2019) |
1. Mostviertler Energieweg
Interessant ist noch in Mannersdorf der „1. Mostviertler Energieweg“, der mit seinen 12 Stationen, alle Energiepunkte, die in der Radiästhesie und Geobiologie bekannt sind, beinhaltet. Sei es nun eine Ley Line, Currygitter oder Wasserader. Gestartet wird beim Landgasthaus Groissmayr. Der gesamte Weg beträgt in etwa 2 Kilometer und mit Lesen der Tafeln, an den jeweiligen Stationen, werden entspannte 1,5 Stunden gebraucht. Mehr Informationen zu dem Energieweg findet man unter https://energieweg.info/. Verantwortlich zeichnet sich laut Impressum der Web-Site, Herr Ernst Koppelhuber aus 3383 Prinzersdorf.[1]
Hinweistafel des „1. Mostviertler Energieweg“ in Mannersdorf bei Markersdorf initiiert von den Verantwortlichen des Pendlerstammtisch Mostviertel, © Andreas Krendl 2019 |
Wasser und Rutenkunde
Eine schöne Beschreibung erhielt ich, dankenderweise, vom Redakteur Ronald Hell, des Pendlerstammtisch Mostviertel: „Untrennbar verbunden mit dem Thema Wasser und Heilquellen ist die Radiästhesie. Die Fähigkeit zur Wassersuche für den Brunnenbau ist eine unbestrittene und nützliche Tatsache, die wahrscheinlich seit Jahrtausenden erfolgreich praktiziert wird. Der Pendlerstammtisch Mostviertel hat sich mit dem 1. Mostviertler Energieweg zum Ziel gesetzt, dieses Thema sichtbar und erlebbar zu machen. Neben einigen anderen radiästhetischen Phänomenen findet man auf dem sogenannten Energieweg Schautafeln mit Erklärungen von Wasseradern, und Informationen für deren Tiefenbestimmung und Durchflussmengen.“
[1] 1. Mostviertler Energieweg, https://energieweg.info/, (Zugriff: 09.09.2019)
Rund um die Bründlkapelle gab es schon, seit der Jungsteinzeit, menschliche Besiedlungen. 1849 wurde, anstelle einer Bildsäule mit dem Bildnis der Muttergottes, diese Kapelle errichtet und 1913 vergrößert. Um 1900 sollen mehrere Heilungen erfolgt sein. Die Überlieferung erzählt von einem Pottschollacher Bauern, der seine Tiere hier trinken ließ und als einziger 1830 von der Rinderpest verschont blieb.[1]
Der Legende von diesem Bründl, aus dem Buch, „Im Reich des Einhorns, Sagen und Märchen aus dem Dunkelsteinerwald“, berichtet folgendes: „Einst hütete ein blinder Hirte seine Herde südwestlich des Dorfes. Dürre ließ die Brunnen versiegen und die Weiden blieben kurz. Eines Nachmittags wünschte der Blinde seinen Tieren eine erfrischende Quelle und lauschte ins Land. Dabei vernahm er ein Plätschern und die leise Musik der Nymphen. Die Kühe folgten der Witterung und löschten ihren Durst. Der Hirte kühlte Haupt und Augenlieder und versank in einen tiefen Schlaf. Als er erwachte, sah er und berichtete im Ort von der wundersamen Heilung. Fortan horchte er, wenn er Menschen zuhörte, in Demut auf die Melodie ihrer Stimmen.“ [2]
Groß Sierning Mariabründl, © Andreas Krendl 2019 |
Adresse
Bründlstraße 568/1, 3384 Groß Sierning
Koordinaten
48°11'14.04"N 15°27'17.79"E
[1] Siegrid Hirsch, Wolf Ruzicka, In: Heilige Quellen Niederösterreich und Burgenland, S 52, Linz 2002
[2] Ingrid Loibl und Roswitha Sirninger, Im Reich des Einhorns - Sagen und Märchen aus dem Dunkelsteinerwald, S 56, Weitra 2016