Dieser Quellenwanderweg teilt sich in acht Etappen. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 180 Kilometer und wir brauchen mindestens acht Tage, um an einem Tag zwischen 20 und 25 Kilometer zu wandern. Um am Ende des Tages an einem Ort zu gelangen, indem es Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Die Links zu den Gemeinden unterstützen bei der Zimmersuche. Die ersten zwei Tage sind echt hart, die Füße - der gesamte Körper schmerzt und eine wohltuende Erschöpfung breitet sich aus. Aber eines verspreche ich euch, am dritten Tag spürt es sich an, als gingen die Füße von allein und ab diesem Zeitpunkt durfte ich den ganzen Tag im „Hier und Jetzt“ erleben. Mein Geist begann sich das erste Mal zu beruhigen und eine einzigartige Zufriedenheit stellte sich ein. Die Quellen und Flüsse am Weg liefern noch dazu die erquickende Frische und kein Getränk der Welt kann den Durst besser stillen als diese Wässer. Im besten Fall sind nach den acht Tagen auch einige Kilos gepurzelt und das Wasser hilft regulierend bei diversen Wehwehchen. An dieser Stelle seien Tagesausflüge zu den einzelnen Quellen empfohlen, sollte die Zeit für die gesamte Strecke fehlen!
Unterstützend beim Auffinden der Quellen diente mir das Buch „Heilige Quellen - Niederösterreich und Burgenland“ von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka. Ich besuche auch immer wieder Quellen und Brunnen abseits dieses Quellenwanderweges, und der Austausch mit den Menschen vor Ort war und ist immer sehr wohltuend und interessant. Gegen Ende der Recherchen zu diesem Buch kamen immer neue Geschichten von der ansässigen Bevölkerung dazu, so dass das schon ein eigenes Buch füllen würde. Also Ohren auf, es gibt in jeder Gegend eine Quelle, Bründl oder Born der besucht werden will. Womit ich bei diesem blumigen Wort auch gleich auf die Historie mancher Orte und deren Geschichten verweisen möchte, die ich parallel zum Weg erzählen werde.
Im 17. Jahrhundert gab es regen „Wallfahrtstourismus“ in Niederösterreich - in die heutige Zeit versetzt, geradezu eine logistische Herausforderung. Doch wo sind sie geblieben, diese Wunder, Phänomene und Gebetserhörungen? Ein Geschenk ist es allemal hier zu wohnen. Und das größte Geschenk ist das gute, reine Wasser. Bei diesen teilweise tropischen Sommern der letzten Jahre und geringen Niederschlagsmengen, bekommt man schon leichter den Eindruck vermittelt, was es heißt, wenn es über einen längeren Zeitraum nicht mehr geregnet hat. Die Wandlung der Landschaft, vom satten Grün in nahezu allen beigen Brauntönen. Wenn die Fichten im Dunkelsteinerwald die Nadeln fallen lassen, als hätte jemand mit einer riesigen Heizkanone die Nadeln versengt. Warum wohl ist Wien die lebenswerteste Stadt der Welt? Unter anderen wegen dem Wasser, welches mit den zwei Wiener Hochquellenwasserleitungen aus dem Hochschwab Gebiet und der Rax mit natürlichem Gefälle in die Stadt fließt.[1]
[1] Wiener Wasserversorgung - Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Wasserversorgung, (Zugriff: 03.09.2019)