Montag, 28 September 2020 04:54

6. Tag von Krems nach Oberwölbling über Paudorf

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Stadt Krems, Pfarre Krems, Bezirk Krems

Information

Gemeinde Paudorf  Gemeinde Wölbling 

Wegbeschreibung

Ausgangspunkt: Steiner Tor, Südtirolerplatz
Tagesziel: Oberwölbling
Distanz: 21,2 km
Gehzeit: 06:03 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,5 km/h
Höhenunterschied: 540 m im Anstieg, 410 m im Abstieg

Gestartet wird beim Steiner Tor, oberhalb des Stadtparks, vorbei zur Und Straße die wir bereits von gestern durch das Kapuzinerkloster Und kennen. Weiters auf der Steiner Landstraße Richtung Mauterner Brücke, dort wechseln wir zum rechten Donauufer, auf Mautern. Im Kreisverkehr rechts halten - auf die Kremserstraße, bei der nächsten Kreuzung auf die Melkerstraße wechseln. Dieser folgen wir bis nach Mauternbach, durch die Ortschaft - rechts in die Römerstraße hinein. Es folgt eine markante Kreuzung, unübersehbar, mit dem Kastanienbaum und Materl. Hier wurden eine Menge Schilder angebracht, wie die der Ferdinandwarte - unser nächstes Ziel. Wir folgen kurz der Römerstraße, um rechts den Anstieg von 150 Höhenmeter zu begehen. Der beeindruckende Ausblick, auf der Ferdinandswarte belohnt diese Anstrengung. Auf den Rückweg wandern wir links nach Unterbergern, gehen bis zum Gemeindeamt, hier den Weg links Richtung Giritzer nehmen. Jetzt geht es wieder bergauf, ca. Kilometer 10 für diesen Tag. Wir befinden uns auf dem Welterbesteig und marschieren in östlicher Richtung nach Steinaweg, am Fuße des Göttweiger Berges. Am Zellerkreuz biegen wir rechts ab. In Steinaweg angekommen, links halten, Richtung Klein-Wien - Paudorf. Unterhalb der Altmannistraße erwartet uns das Altmannibründl, diese Straße wird zur Avastraße, mit den Sehenswürdigkeiten Villa Betonia und Avaturm. Entlang der Straße bis zur Kreuzung Bruckweg, die wir uns merken, da wir hier wieder einsteigen, zum Weg nach Oberwölbling. Biegen links ab, gleich wieder rechts auf die Hauptstraße, und sind nach 15 Kilometer mehr als bereit für eine Stärkung. Einen Abstecher zum Hellerhof kann ich nur empfehlen. Dem Hellerhofweg folgen, in südwestlicher Richtung zur Kremserstraße - überqueren diese, sowie die Fladnitz und die Eisenbahntrasse, dann links in die Eichbergstraße hinein. Weiter 100 Meter rechts, geht es auf der Oberen Zellerstraße wieder zurück zum Bruckweg - dem Einstieg in den Dunkelsteinerwald. Wir folgen dem Wanderweg P5 bis zu den Mammutbäumen Adalbert Rast bergauf. Dort angekommen, freuen wir uns über den schönen Platz, mit den riesigen Bäumen. Und weiter geht es dann, in südwestlicher Richtung zu den Sieben Marksteinen. Nun kreuzen wir den direkten Weg, von Mautern nach Oberwölbling - in südlicher Richtung, am Schweindlkreuz vorbei. Sobald wir den Wald verlassen, kommen wir zum Soldatenfriedhof. Jetzt liegt uns das Ziel für den heutigen Tag zu Füßen, und wir freuen uns nach 20 Kilometern auf Speis und Trank.

Tour

 

 

Sonntag, 27 September 2020 04:54

Mautern - Ferdinandswarte

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Favianis, wie Mautern zur römischen Zeit bereits in der ersten Hälfte des 1. Jahrhundert nach Chr. genannt wurde, war eine sehr bedeutende Römersiedlung. Hier trafen sich die Römerstraße von Melk (Namare) und St. Pölten (Aelium Cetium). Ostwärts führte die Römerstraße weiter nach Traismauer (Augustianis) und Tulln (Comagena). Erste Erwähnung im Mittelalter 899 als „Mutari“ - Mautner, Zöllner. Seit dem 10. Jahrhundert (um 972) bis 1710 eine bischöflich passauische Stadt, später ging der Besitz an die Grafen Schönborn über. 1463 wird hier zwischen Stein und Mautern die zweitälteste Brücke in Österreich über die Donau aus Holz errichtet, die älteste befand sich in Wien.[1]

Ferdinandswarte

Auf einen Felsvorsprung zur Donau in Richtung Norden, ist diese Aussichtswarte zu Ehren des Erzherzog Ferdinand von den anliegenden Gemeinden errichtet worden. Die Aussicht ist überwältigend. Links eröffnet sich die Wachau mit Dürnstein und Rossatz und in die andere Richtung Krems, Stein und Mautern. Sicherlich wurde dieser Platz bereits bei den Römern, aufgrund der guten Sichtverbindung, zur Warnung mit Rauch- und Feuerzeichen genutzt, falls feindliche Angreifer sich näherten.[2]

 
 Ferdinandswarte - Unterbergern, © Andreas Krendl 2019

 

 

[1] Franz Eppel, In: Die Wachau, S 143 ff, Salzburg 1964

[2] Ferdinandswarte in Unterbergern, http://www.bergern-dunkelsteinerwald.at/vereine-und-freizeit/ferdinandswarte/ferdinandwarte.html, (Zugriff: 04.11.2019)

Samstag, 26 September 2020 04:56

Steinaweg / Göttweig - Altmannibründl

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Die Legende erzählt, dass Altmann während seiner Jugendjahre mit Gebhard und Adalbert an dieser Quelle zusammenkam, und sie gelobten, falls sie Bischöfe werden, Klöster zu stiften. Gebhard als Erzbischof von Salzburg gründete 1074 Admont. Adalbert, Sohn des Grafen Arnold von Lambach, errichtete als Bischof von Würzburg Stift Lambach 1056 für die Benediktiner in Oberösterreich. Altmann als Bischof (*um 1015 in Westfalen - † 8. August 1091 in Zeiselmauer) von Passau gründete 1083 Göttweih (Kottewich) für Augustiner Chorherrn - das unter Bischof Ulrich 1094 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Bei der Weihung des Klosters übergab Altmann die Gründungsurkunde an Otto, dem Vorsteher von Göttweig.[1]

 
 Steinaweg - Altmannibründl unterhalb von Stift Göttweig, © Andreas Krendl 2019

 

Adresse

Altmannistraße 63, 3511 Steinaweg

Koordinaten

48°22'0.18"N 15°35'50.18"E

Villa Betonia - Österreichs erstes Betonhaus

Architekt Carlo von Boog wurde 1854 in Magenta bei Mailand geboren, ging in Venedig zur Schule und studierte an der Technischen Hochschule in Wien. Er erbaute 1901 hier in Klein-Wien das erste Haus aus Beton. Die Villa ist zur Gänze ohne Ziegel erbaut worden und hat bereits Warmbad, Kegelbahn und eine Kläranlage. Im Garten gibt es auch noch ein Schwimmbad - alles betoniert versteht sich. Besondere Verdienste erlangte er als Baurat im Brücken- und Straßenbau im niederösterreichischen Landesdienst, sowie zeichnete er sich als Architekt des Landesklinikums Mauer und des Otto-Wagner-Spitals (Steinhof) in Wien aus. Beide Gebäude wurden zu Beginn des 20. Jahrhundert als Pavillonanlage im Jugendstil errichtet.[2]

 
 Villa Betonia in Klein-Wien, zur Gänze aus Beton von Carlo von Boog 1901 erbaut, © Andreas Krendl 2019

Adresse

Avastraße 22, 3511 Klein-Wien

Koordinaten

48°21'49.1"N 15°36'19.7"E

Avaturm

Frau Ava war die erste deutschsprachige Dichterin - zuvor wurde nur in Latein geschrieben, und Mutter zweier Söhne. Ihre Werke „Leben Jesu“ und „Johannes“ fielen in die Zeit 1120/25. Sie starb 1127 im Kloster Melk.[3] Eine Leseprobe vom „Leben Jesu“ kann im Werk „Literatur aus Niederösterreich“ von Johannes Twaroch gemacht werden.[4] Der Avaturm wurde 1492 erstmalig als Wohnturm genannt und war laut lokaler Tradition Klause der ältesten deutschsprachigen Dichterin Frau Ava.[5]

 
Avaturm, Klause der ersten deutschsprachige Dichterin in Klein-Wien, © Andreas Krendl 2019

 

[1] Verena Feichtinger – Dissertation, In: Die Gründungswelle der Augustiner Chorherrenstifte,  http://othes.univie.ac.at/46779/1/48371.pdf, S 31 ff; Monasterium - Urkunden (1058-1899) 1083 IX 09, http://monasterium.net:8181/mom/AT-StiAG/GoettweigOSB/1083_IX_09.1/charter, (Zugriff: 11.10.2019)

[2] Hinweistafel vorm Haus Avastraße 22, Paudorf 2019

[3] Heinz Otto Burger, In: Annalen der Deutschen Literatur, S 77, Stuttgart 1952

[4] Johannes Twaroch, In: Literatur aus Niederösterreich, St. Pölten-Wien 1984

[5] Hinweistafel am Avaturm, Avastraße 7, Paudorf 2019

Freitag, 25 September 2020 04:58

Paudorf Hellerhof

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Dorfbrunnen Dietmarsdorf

Dietmarsdorf wurde vom Salzburger Erzbischof Dietmar I. (873-907) gegründet. Mit Meidlung und Hörfarth war es im Besitz der Grafen von Plaien ca. 1100, später ab 1187 Grafen von Hardegg. Das heutige Aussehen geht auf den Umbau des Hellerhofs unter Abt Gregor Heller 1650-1651 zurück. Der Steinmetzmeister Andre di Negro errichte eine Fontana - Springbrunnen im barocken Lustgarten.[1]

Der mit 5,5 m tief, mit Steinen gelegter Brunnen, ist direkt in der Südmauer, im Park des Hellerhofs und wurde 2007 freigelegt. Vermutlich der alte Dorfbrunnen der abgekommenen Ortschaft „Dietmarsdorf“ zur Wende ins 15. Jahrhundert. Der Wasserstand beträgt je nach Jahreszeit, rund 2 Meter - allerdings durch ein Eisengitter versperrt.[2]

 
Dorfbrunnen Dietmarsdorf im Park vom Hellerhof, © Andreas Krendl 2019

 

Adresse

Hellerhofweg 36, 3508

Koordinaten

48°21'6.64"N 15°37'28.76"E

 

[1] Schautafeln bei der neuen Kirche am Hellerhof, Paudorf 2019

[2] Dorfbrunnen Dietmarsdorf, https://www.marterl.at/index.php?id=23&no_cache=1&oid=15925#.XcBkyehKguU, (Zugriff: 04.11.2019)

Donnerstag, 24 September 2020 04:58

Adalbert Rast - Mammutbäume

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Adalbert Dungel

Geboren am 20.06.1842 in Luggau/Lukov in Mähren, Gymnasium in Znaim, 1861 tritt er in das Benediktinerstift Göttweig ein und legte 1865 das Ordensgelübde ab. 1866 Priesterweihe, Kurat an der Stifts Pfarre, Aushilfspriester in Tulln, 1869 - 1877 Professor für Moraltheologie, vom 1. Juli 1877 bis 23. September 1886 Wald- und Baumeister, 1886 Abt von Göttweig, Generalabt der nö Benediktinerstifte, 1902-1918 Abgeordneter zum NÖ Landtag, nebenbei war er noch Archäologe, Archivar, Konservator für Kunst - und historische Denkmäler für die Viertel ober dem Wienerwald (Mostviertel) und ober dem Manhartsberg (Waldviertel), gestorben am 10.07.1923 im Stift Göttweig im 82. Lebensjahr.[1]
In der Funktion als Wald- und Baumeister des Stiftes Göttweig setzte Adalbert Dungel 1880 die ersten Samen der kalifornischen Mammutbäume (Wellingtonia gigantea) am Eichberg nähe Paudorf. Das Waldamt huldigte ihn dafür im Jahre 1909 mit einer Gedenktafel aus Stein bei der Adalbertrast, wie dieser Platz allgemein genannt wird.[2] Zu selben Zeit wurde dieser Samen auch an das Schloss Goldegg weitergegeben. Noch heute wachsen in Goldegg bei St. Pölten prächtige Mammutbäume.

 
Adalbertrast Gedenkstein gewidmet Adalbert Dungel vom Waldamt Göttweig im Jahre 1909, © Andreas Krendl 2019

 

Koordinaten

48°20'55.41"N 15°36'25.45"E

 

[1] Dr. Otto Krause, Biographisches Handbuch des NÖ Landtages 1861 - 1921, S 39, Verein für Landeskunde von Niederösterreich, Jahrbuch 1997-98, S 402

[2] Gedenktafel des Waldamtes bei der Adalbertrast, Paudorf 1909